BDIU erinnert Justizministerkonferenz an Zusage für bessere Inkasso-Aufsicht
Branche stärkt mit neuem Verhaltenskodex den verbindlichen Verbraucherschutz
Berlin, BDIU, 03.06.2019
In dieser Woche werden sich die Justizminister der Länder auf ihrer Konferenz mit der Inkasso-Aufsicht beschäftigen. "Wir erwarten konkrete Beschlüsse", sagt Kay Uwe Berg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU), am Montag in Berlin. "Die Aufsicht über Unternehmen für geschäftsmäßigen ForderungseinzugInkassounternehmen ist auf zu viele Köpfe zersplittert - wir kritisieren diesen Missstand in Übereinstimmung mit den Verbraucherschützern schon seit vielen Jahren. Das macht es schwarzen Schafen und kriminellen Banden, die sich als Unternehmen für geschäftsmäßigen ForderungseinzugInkassounternehmen ausgeben, viel zu leicht. Die Politik hat dieses Problem völlig zu Recht erkannt und Verbesserungen versprochen. Diesen Worten müssen nun auch Taten folgen."
Wichtig sei eine Zentralisierung der Aufsicht. Bislang ist sie auf fast 40 Zivilgerichte in den Bundesländern verteilt "Das geltende Recht muss besser durchgesetzt werden. So schützt man Verbraucher und Unternehmen am besten vor unseriösem Inkasso. Solange das nicht geschieht, helfen zusätzlichen Regelungen oder auch neue Gesetze nicht weiter", ergänzt Berg. Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz will noch in diesem Jahr einen Gesetzentwurf vorliegen, mit dem das Inkassorecht verbraucherfreundlich weiterentwickelt werden soll.
Wegen des jahrelangen Stillstandes im Bereich Stärkung der Aufsicht hat der BDIU die eigene Branchenaufsicht weiter ausgebaut und ist dabei, Standards für seriöses Inkasso zu etablieren. Erst vor einem Monat hatte sich die Mitgliederversammlung des Inkassoverbands mit großer Mehrheit für den ersten Entwurf eines neuen Verhaltenskodex ausgesprochen. Dieser Code of Conduct beinhaltet in über 70 Paragrafen unter anderem Regeln zu Kommunikation und Umgang mit Schuldnern, zur Prüfung der Richtigkeit einer Forderung und zur Prävention von Identitätsdiebstählen. In diesem Zug verstärkt der BDIU auch die verbandliche Branchenschlichtungsstelle, an die sich Verbraucher bei Problemen mit Unternehmen für geschäftsmäßigen ForderungseinzugInkassounternehmen jederzeit wenden können. An deren Spitze steht seit April die neue Ombudsfrau des Verbands, die ehemalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries.
"Mit dem Code of Conduct und dem Ausbau der Verbraucherschlichtung stärken wir den Verbraucherschutz nachhaltig", so Berg. "Sogar bei den Inkassokosten, insbesondere bei den Kosten für Ratenzahlungsvereinbarungen und der Doppelbeauftragung von Rechtsanwalt und Unternehmen für geschäftsmäßigen ForderungseinzugInkassounternehmen haben sich unsere Mitglieder - immerhin fast 80 Prozent der aktiven Marktteilnehmer - zu klaren Regelungen im Interesse der Verbraucher bekannt. Nun ist es am Gesetzgeber, nachzuziehen und gegen unseriöses Inkasso außerhalb der Verbandsgrenzen vorzugehen."
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Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des BDIU