Inkassounternehmen wählen Brigitte Zypries einstimmig zur Ombudsfrau

Inkassounternehmen wählen Brigitte Zypries einstimmig zur Ombudsfrau

Berlin, BDIU, 12.04.2019

Am Freitag wählten die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbands Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) e.V. die ehemalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries einstimmig in die Position der Ombudsfrau. Damit ist sie künftig dafür zuständig, Streitfälle zwischen Unternehmen für geschäftsmäßigen ForderungseinzugInkassounternehmen und Verbrauchern zu schlichten.

Zuvor stellte sich Zypries der Mitgliederversammlung vor.

Die Juristin blickt auf eine lange Karriere in der Politik zurück. Unter dem damaligen hessischen Ministerpräsidenten Holger Börner war sie ab 1984 in der Ministerialverwaltung der Staatskanzlei beschäftigt. Drei Jahre später wechselte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Bundesverfassungsgericht. Von Karlsruhe führte sie ihr Weg Anfang der 1990er-Jahre nach Hannover, wo sie in der Staatskanzlei von Ministerpräsident Gerhard Schröder zunächst Referats-, später Abteilungsleiterin für Verfassungsrecht war. 1997 wurde sie Staatssekretärin im Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales.

Nach der Wahl von Gerhard Schröder zum Bundeskanzler wechselte Zypries auf die Bundesebene. Unter Bundesinnenminister Otto Schily war sie beamtete Staatssekretärin. 2002, in der zweiten Regierung Schröders, stieg sie auf zur Bundesministerin der Justiz. Diese Position behielt sie auch unter der ersten Regierung von Angela Merkel.

Zwischen 2009 und 2013 war ihre Partei in der Opposition. In dieser Zeit machte Zypries eine Mediatorenausbildung und engagierte sich in Berlin als Familienmediatorin. Über diese Erfahrung sagt sie: "Wenn man Konfliktlösungsgespräche führt, muss man auch bestimmte Techniken beherrschen. Außerdem war es gut, nach sieben Ministerjahren einen anderen Blickwinkel auf die Welt zu kriegen."

Ab 2013 war sie in der dritten Regierung von Angela Merkel zunächst parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und zum Ende der Legislaturperiode auch Ministerin.

Als Bundestagsabgeordnete wurde sie dreimal direkt im Wahlkreis Wahlkreis Darmstadt-Dieburg gewählt. 2017 trat sie nicht wieder an.

Nach ihrem Abschied aus der Politik engagiert sich Zypries unter anderem in ehrenamtlichen Positionen. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift für Rechtspolitik und Präsidentin der Deutsch-israelischen Juristenvereinigung.

Nach wie vor fühlt sie sich den Themen Digitalisierung und dem Mittelstand verpflichtet. Sie ist Schirmfrau im Unternehmerinnen-Netzwerk des Deutschen Startup-Verbands und berät Frauen bei der erfolgreichen Firmengründung. 

Mit dem BDIU pflegt Zypries bereits seit langem einen konstruktiven Austausch. 2004 kam sie als Justizministerin zum Jahreskongress der Inkassowirtschaft nach Potsdam - und sprach dort als erste Ministerin in dieser Funktion. Für Zypries eine Frage der Haltung: "Ich denke, man muss ins Feuer, gerade auch bei kritischen Themen - man muss die Dinge klar ansprechen und in den Dialog kommen." Dies will sie in ihrer neuen Funktion nun fortsetzen.

 

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Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des BDIU